Stellen Sie sich vor: Sie arbeiten seit über 20 Jahren mit Leidenschaft in der Pflege, lieben ihren Beruf und werden natürlich dringend gebraucht. Und dann heißt es nach der aktuellen Gesetzeslage nochmal eine Prüfung dafür machen zu müssen in einer großen Anzahl von Fächern – für manche sogar auch in Deutsch, Gemeinschaftskunde und Englisch!

Aber geht nicht, gibt es nicht bei uns! Das BIP hat dazu ein einmaliges Pilotprojekt für Sachsen entwickelt.

31 langjährig beschäftigte Pflegekräfte mit umfangreichen Berufserfahrungen haben erstmalig in Sachsen am BIP einen Vorbereitungskurs zur Externenprüfung in der Pflegehilfe absolviert und damit den Abschluss zum staatlich geprüften Krankenpflegehelfer geschafft. Am letzten Schultag vor den Sommerferien haben sie stolz ihre Zeugnisse in Empfang genommen und tolles Feedback für uns und den Kurs gegeben:

• Es waren alle Dozenten sehr lieb und geduldig. Der Unterricht war immer sehr gut gestaltet. Man hat richtig gemerkt, dass die Dozenten und auch die Leitung der Schule wirklich mit großem Herzen dabei sind!!!
• Jeder einzelne Dozent hat uns sehr unterstützt, in der Kürze der Zeit alles Wichtige zu erlernen. Wenn Fragen waren, konnte man immer auf die Dozenten zugehen und jeder hat sich die Zeit genommen.
• Eine super Schule. Es wird für jedes Problem eine Lösung gesucht und gefunden. Man merkt, dass die Schulleitung und die Dozenten ihren Beruf lieben und leben. Vielen Dank für die tolle Unterstützung.

Ein besonderes Geschenk für uns war das Gedicht der Kursteilnehmerin Janine Nestler und die sehr lobenden und emotionalen Worte von Angela Löchel, Geschäftsführerin Städtische Altenheim Glauchau gGmbH, für unsere Initiative.

Zur vollständigen Pressemitteilung mit Hintergründen: https://bit.ly/externenpruefung-pm

Voriges Jahr im November starteten wir gemeinsam in dieses Pilotprojekt,
keiner von uns wusste so genau, was alles darin steckt!
Doch schon am ersten Tag wurde allen klar –
das mit den vielen Prüfungen – ist wirklich wahr!
Verstreut aus ganz Sachsen – hatten wir nur eines gemein –
„Quereinsteiger“ in der Pflege zu sein!
Nun ging es los voller Motivation –
doch bald merkte man schon, das ist ganz schön anstrengend – so viel schreiben
und dabei auch noch bis Nachmittag motiviert zu bleiben!

Wir lernten Operatoren kennen
und dass es Unterschiede gibt zwischen Analysieren, Erläutern und Benennen!
Auch viele Fachwörter sind uns nun geläufiger,
man benutzt sie selbst jetzt auch häufiger!

Hat man z. B. zu viel Übergewicht – ist man adipös.
Den Apoplex – Schlaganfall zu nennen – ist nicht seriös.
Auch Diarrhö – dieses schöne Wort,
heißt nichts anderes, als – Durchfall – schnell zum Abort!

Natürlich hat man uns auch auf den neuesten Stand gebracht.
So wird nicht gelagert, sondern eine Positionierung gemacht.

Von Anfang an hörten wir ganz viel:
„Das ist für Sie ein Kinderspiel!“,
„Haben Sie keine Angst und keine Not –
Das ist doch Ihre Arbeit – Ihr täglich Brot!“.
Wir selbst hatten vor den Prüfungen großen Respekt.
Waren nicht sicher, ob das wirklich alles in uns steckt.

Neben Schule und Arbeit,
verbrachten wir auch mit Behörden unsere Zeit.
Führungszeugnis dort und Beglaubigung hier
und natürlich alles schön gedruckt auf Papier.
Nun beherrschen wir auch gut, wie man einen Widerspruch schreibt
und geduldig in der Warteschleife des Bürokratismus bleibt.
Doch auch Widersprechen half oft nicht –
so wurden die Prüfungen am naheliegenden Standort – Pflicht!

Wie im Flug verging die Zeit.
Zu den Prüfungen war es nun nicht mehr weit.
Wir übten und wir lernten viel,
das ging natürlich am besten – mit Fallbeispiel!

Als der Prüfungsmarathon dann begann,
musste viel Traubenzucker und Nervennahrung ran.

Das große Ziel ist nun erreicht.
Ich denke wir sind uns einig – das war nicht leicht!
Doch zu keinem Zeitpunkt ließ man uns allein,
deshalb können wir heute alle gemeinsam stolz auf das Erreichte sein.

Wir waren die ersten in diesem Projekt und wissen nun was darin steckt!!!